Bernhards Reise

Mit dem Reichspostdampfer von Shanghai nach Bremerhaven

Reichspostdampfer „Lützow“

In diesem Buch wird die spannende Reise von Bernhard Ruhstrat, ein fünfzehnjähriger Junge, der im deutschen Schutzgebiet Tsingtau zur Schule ging und nun nach Deutschland auf eine weiterführende Schule gehen will, um das Abitur zu erlangen, da das Realgymnasium in Tsingtau nur bis zur Mittleren Reife führte.

Karte des Norddeutschen Lloyds


Die zwei Möglichkeiten zur Reise nach Deutschland waren entweder mit dem Schiff oder mit der transsibirischen Eisenbahn; Bernhard entschloss sich, mit dem Reichspostdampfer „Lützow“ nach Deutschland zu fahren, da dieser von Shanghai nach Bremerhaven fuhr und er so dichter an sein Ziel im Großherzogtum Oldenburg  gelangte, wo die gesamte Verwandtschaft wohnte.

Hotel Sanssouci



Bernhard war ein eifriger Briefeschreiber, so war es nicht verwunderlich, das er von dieser Reise ausführlich berichtete. In ausdrucksvollem Stil beschreibt Bernhard den Fahrtverlauf sowie die Erlebnisse in den angefahrenen Häfen und seine Sicht auf die mitreisenden Passagiere.

Durch Zeichnungen und Photographien wird das Geschehen auch bildlich näher gebracht.


Die Briefe wurden im damals gebräuchlichen Sütterlin geschrieben. Zum besseren Verständnis wurden die Briefe von mir ins heute gebräuchliche Hochdeutsch transkribiert.


Ich wünsche Ihnen ein vergnügliches Leseerlebnis  und vielleicht geben Sie mir eine Rückmeldung.

Wolfgang Pehlken

Bernhards Reise

Mit dem Reichspostdampfer von Shanghai nach Bremerhaven

Isensee Verlag, Oldenburg  ISBN 978-3-7308-1941-8 

12,90 €

Wer war Fanny?

Oldenburg, Shanghai, Singapur, Sydney, Havanna. Wo ist Fanny Kirchner geblieben?

In den 1850er Jahren war der Schiffsbau im Oldenburger Großherzogtum und ganz speziell in Brake mit einem wirtschaftlichen Aufschwung verbunden. Neben der „Oldenburgischen Rhederei-Gesellschaft“ und der „Oldenburg-Ostindischen Rhederei“ entstand die „Visurgis Actien-Gesellschaft für Rhederei und Schiffbau“. Im Jahr 1855 wurde die hölzerne Dreimastbark „Stadland“ vom Stapel gelassen; kurze Zeit später wurde sie auf den Namen „Fanny Kirchner” getauft.

Die „Visurgis Rhederei” mit Sitz in Oldenburg beteiligte sich zu jener Zeit am Walfang. Ende der 1850er Jahre wurde die „Fanny”, wie sie liebevoll genannt wurde, von der Reederei H. Bischoff in Bremen befrachtet und im Ostasienhandel eingesetzt.

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Bernhards Briefe

Schuljahre im deutschen Tsingtau

Es ist die ungewöhnliche Biographie von Bernhard Ruhstrat aus dem Großherzogtum Oldenburg in einem außergewöhnlichen Abschnitt deutscher Geschichte.

Die Familie Ruhstrat ist im 19. und 20. Jahrhundert eine angesehene Juristenfamilie in Oldenburg, doch der älteste Sohn Ernst bewirbt sich beim Kaiserlichen Chinesischen Seezoll, der vom Engländer Sir Robert Hart geleitet wird. Im Herbst 1881 fährt er nach Shanghai und wird danach in unterschiedliche Regionen versetzt.

Das Zollamt in Shanghai

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Nachtrag zu: Nachhall der Geschichte

In unserem Beitrag Nachhall der Geschichte schrieben wir über unseren Besuch im Astor House in Shanghai. Als wir damals von Shanghai Abschied nahmen, waren wir der festen Überzeugung, dass wir eines Tages wieder hierher zurückkehren würden. Leider ist dies unmöglich geworden.

Wie wir vor kurzem erfahren haben, hat das Astor House am 31.12.2017 seine Türen geschlossen. Damit hat Shanghai ein Hotel mit langer Tradition verloren, was viele China-Reisenden mit Sinn für Historie sicherlich bedauern werden.

Es gibt Pläne, das Gebäude zu einem Museum umzubauen.

Nachhall der Geschichte

Das Astor House in Shanghai

浦江饭店

Direkt an der berühmten Garden Bridge, nur wenige Meter vom Bund, liegt das ehrwürdige Astor House mit einer langen Geschichte.

Die alten ausgetretenen Granitstufen führen durch die schweren Eichentüren in die Hotel-Lobby des Astorhauses. Schon hier atme ich den Duft der Vergangenheit des Hauses ein.Der Schotte Peter Felix Richards hatte 1846 die Idee, als viele europäische Kaufleute nach Shanghai kamen, ein Hotel in der Nähe des Bunds (heute östliche Jingling Straße) zu eröffnen. Dieses Haus war der Vorläufer des Astor Hauses.

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Jiading – Ein Stadtbezirk voller Schätze

嘉定区

Besucht man die Metropole Shanghai, kommt man nicht an der Industriesonderzone Jiading vorbei. In diesem Teil des Shanghaier Fertigungsgürtel haben sich viele nationale und internationale Firmen angesiedelt. Außerdem hat die TongjiUniversität dort einen Campus, auf dem sich hauptsächlich die technischen und ingenieurwissenschaftlich ausgerichteten Institute der Universität befinden. Die Großgemeinde Anting 安亭镇 liegt ebenfalls im Stadtbezirk Jiading; Anting ist mit dem VW-Werk eines der größten Automobilzentren in China.

Aber Jiading halt viel mehr zu bieten. Dort befindet sich der größte erhaltene Konfuziustempel südlich des Yangzi, der im Jahr 1219 erbaut wurde. In ihm befindet sich heute außerdem das Museum der Chinesischen Beamtenprüfung von Shanghai. Weiter im Norden der Stadt liegt der Garten der Herbstwolken 秋霞圃, der älteste klassische Garten Shanghais (angelegt 1502). Jiading – Ein Stadtbezirk voller Schätze weiterlesen

Die alte Wasserstadt Xitang

西塘镇

Xitang ist einenvon etlichen Wasserdörfern in der Nähe von Shanghai, sie gehört zu der Großgemeinde im Kreis Jiashan 嘉善 in der Provinz Zhejiang浙江. Xitang liegt ca. 140 Kilometer südwestlich von Shanghai. Die neun Kanäle teilen die Stadt in acht Sektoren auf, diese sind mit Brücken verbunden.
Diese Stadt gehört zu den berühmten sechs alten Großgemeinden 江南六大古镇 im Yangzi-Delta. Die Geschichte der Stadt geht bis in die Frühlings-und Herbstperiode zurück, die vielen Gassen und Gebäude, die man heute sieht, stammen aus der Ming- und Qing-Dynastie. In alter Zeit wurde die Stadt auch „Alte Perle der neun Drachen“ oder „Der Wind kommt von acht Seiten“ genannt. Geht man durch die Gassen, fühlt man sich um Jahrzehnte in der Geschichte zurückversetzt. Die alte Wasserstadt Xitang weiterlesen

Oldenburger Spuren in Shanghai

In der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm das Großherzogtum Oldenburg neben den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck einen wichtigen Platz in der Seefahrt im ostasiatischen Binnenhandel ein. Nach der Öffnung Chinas nach dem sogenannten Opiumkrieg zwischen Großbritannien und China (1839-1842) beteiligten sich auch Oldenburger Schiffe am Handel und der Gedanke an ein Oldenburger Konsulat wurde verfolgt.

Anleger am Bund

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Bernhard Ruhstrat

Bernhards Vater Ernst Ruhstrat arbeitete seit 1881 beim Kaiserlichen Chinesischen Zollamt in verschiedenen Städten. Im Turnus von einigen Jahren besuchte Ernst Ruhstrat seine Eltern in Oldenburg, 1890 heiratete er dort und gemeinsam gingen Ernst und Marie Ruhstrat nach Chingkiang (heute Zhenjiang) in der Provinz Jiangsu. Dort wurden die Söhne Konrad am 9. Dezember 1893 und Bernhard am 3. August 1895 geboren. Ernst Ruhstrat unternahm viele Reisen innerhalb Chinas. Im Frühjahr 1897 reiste die Familie nach Oldenburg und blieb zwei Jahre in der Heimatstadt, dann kehrten alle zusammen nach China zurück, dieses mal nach Amoy (heute: Xiamen). Im Herbst 1901 wurde der Vater nach Shanghai versetzt, hier ging  Bernhard mit seinem älteren Bruder Konrad zur Kaiser-Wilhem-Schule. Am Ostersonntag 1902 starb Konrad in Shanghai.

Kaiser Wilhelm Schule Shanghai ca 1910 Quelle: privat

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Pidgin Englisch

洋泾浜英语

Als im 16. Jahrhundert die ersten europäischen Schiffe an der chinesischen Südküste ankamen, gab es ganz sicher ein Wirrwarr von Sprachen.

Auf dem Pearlriver Quelle:en.wikipedia
Auf dem Pearlriver
Quelle: en.wikipedia

Wie mag damals wohl die Verständigung möglich gewesen sein? In welcher Sprache unterhielten sich die Seemänner und Kaufleute verschiedener Nationen untereinander? Und wie sprachen sie mit den Chinesen?
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