Insgesamt regierten 16 Kaiser in der Zeit von 1368 bis 1644 das Reich der Mitte. Nach Jahrhunderte langer Fremdherrschaft durch die Dschurdschen und Mongolen kamen mit den Ming-Kaisern wieder ein rein chinesisches Geschlecht an die Macht.
Das Land entwickelte sich prächtig, die Bevölkerungszahl verdoppelte sich. Die Expeditionen der Handelsflotte wurden weltbekannt. In Beijing wurden der Kaiserpalast und der Himmelstempel gebaut. Das Porzellan der Ming bekam Weltruhm. Die Macht im Staat konzentrierte sich auf die Person des Kaisers. Er hatte das Mandat des Himmels.
Schon 1356 hatte der erste Kaiser Hongwu Nanjing zur Hauptstadt der Ming ernannt. Im Jahre 1398 wurde er am Fuße des purpurgoldenen Berges in der Nähe Nanjings begraben.
Die letzte Ruhestätte des zweiten Kaisers ist nicht bekannt; es wird vermutet, dass er im Mausoleum seines Großvaters begraben liegt. Dieses Grab in Nanjing ist von vielen Mythen umrankt.
Der dritte Kaiser Yongle verlegte die Hauptstadt im Jahre 1409 von Nanjing nach Beijing. Im Westen besser bekannt als Peking, war diese Stadt für fünf Dynastien die Hauptstadt von China, aber nur die Gräber der Ming-Dynastie befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Etwa 50 km vom Zentrum entfernt liegt das Gebiet Shisanling, wo 13 der 16 Ming-Kaiser samt der Kaiserinnen und zahlreichen Konkubinen begraben wurden. An der Straße, die von Beijing aus in die Innere Mongolei führt, erhebt sich in der Ortschaft Changping. stolz ein marmorner Prachtbogen. Es ist das erste Zeichen der Grabanlage, danach folgt der eigentliche Eingang zum Tal der 13 Gräber.
Diese Grabanlagen liegen seit fast 600 Jahren am Fuße des Langlebigkeitsberges nördlich von Beijing. Die Gebäude haben in dieser Zeit viele Klimaverhältnisse miterlebt, haben die berüchtigten Nordstürme erfahren und waren extremer Hitze und Kälte ausgesetzt. Ohne größere Schäden haben sie mehrere Erdbeben überstanden. Ein weiteres Kaisergrab in den Westbergen von Peking erzählt von dem Machtkampf zwischen zwei Brüdern.
Im März 1961 wurden die kaiserlichen Gräber der Ming-Dynastie unter Denkmalschutz gestellt und seit Juni 2003 gehören sie zum Weltkulturerbe der Unesco.