Der Krieg in Shanghai

Veröffentlicht von

am

Mit dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke in Beijing am 7. Juli 1937 begann der 2. Japanisch-Chinesische Krieg in China. Der chinesischer Führer Chiang Kai-shek (Jiang Jieshi) arbeitete aktiv darauf hin, das Kampfgeschehen nach Shanghai zu verlagern. Beraten wurde Chiang Kai-shek von deutschen Militärberatern um Alexander von Falkenhausen auf Basis chinesisch-deutscher Kooperation. Falkenhagen wurde 1878 auf Gut Blumenthal geboren. Nach dem Besuch der Kadettenanstalt in Wahlstatt wurde er am 13. März 1897 dem Oldenburgischen Infanterie-Regiment überwiesen. Schon 1899 führte ihn sein erster Auslandseinsatz nach China. Im 3. Ostasiatischen Infanterie-Regiment nahm er an den Kämpfen des Boxeraufstandes teil. 1904 heiratete er in Oldenburg und anschließend besuchte er drei Jahre die Kriegsakademie und lernte japanisch. 1912 wurde er als Militärattaché nach Tokio entsandt. 1934 ging er als Militärberater nach China und unterstützte Chiang Kai-shek beim Aufbau der nationalchinesischen Armee. Im September 1937 führte er als Chef der deutschen Militärmission die Truppen in Luodian im Norden Shanghais  an. Er war überzeugt davon, dass die Chinesen diesen Krieg gewinnen würden. Die deutsche Politik schwankte zwischen einer Allianz mit China oder Japan; doch 1938 suchte man die ideologische Nähe zu Japan. Falkenhausen und seine Mitarbeiter wurden gezwungen, ins deutsche Reich zurückzukehren. Falkenhausen entschied sich zuerst, in China zu bleiben und die chinesische Staatsbürgerschaft anzunehmen, doch Joachim von Ribbentrop drohte ihm, seine Brüder zu verhaften. Falkenhausen kehrte zurück und nahm am 2. Weltkrieg teil. 1953 schickte Chiang Kai-shek ihm als Anerkennung einen Scheck von 12.000 US-Dollar.

Falkenberg-Division

In Shanghai begann der japanische Überfall am Freitag, den 13. August 1937. Als Anlass sahen die Japaner einen Zwischenfall am Abend des 9. August, bei dem ein japanischer Leutnant namens Oyama Isao und sein Fahrer auf der Straße zum Shanghaier Flughafen Hongqiao von chinesischen Selbstverteidigungskräften getötet wurden.

Mitten im Geschehen waren Mitarbeiter der Firma Siemens, die seit 1872 in China aktiv ist. 1895 baute Siemens die erste elektrische Eisenbahn in Beijing. 1904 wurde ein technisches Büro und am 30. Juni 1910 eine offizielle Niederlassung in Shanghai eröffnet, noch im gleichen Jahr gab es ein Büro in Beijing, ein Jahr später in Hongkong. 1913 wurde ein Büro in Chengdu eingerichtet.

Der Diplom-Ingenieur Hans-Jürgen Grützmacher, geboren am 30. September 1904 in Schubin (Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen), war im Siemens-Büro Shanghai tätig und erlebte den Krieg hautnah. Er schrieb täglich Berichte, die teilweise in der Berliner Börsenzeitung am 8. September 1937 veröffentlicht wurden.

Seine persönlichen Erlebnisse werden hier unverändert wiedergegeben (die heute gebräuchliche Pinyin-Umschrift der Namen wird in Klammern angegeben):

Freitag, den 13. August 1937.

Gestern waren wieder tolle Gerüchte im Umlauf: nach der Erschießung der zwei Japaner beim chinesischen Flugplatz ist die Spannung noch größer geworden. Die Chinesen sollen ihre besten Truppen in Richtung Shanghai geschickt haben. Die Japaner verlangen ihre Zurückziehung, andernfalls energische Schritte unternommen würden und so weiter. Aber das Gerede kennt man nun schon seit einigen Tagen, ohne dass etwas geschehen wäre. Fahren wir erst einmal ins Büro . Es ist aber kaum mit dem Wagen durchzukommen, je näher man dem Geschäftsviertel kommt. Flüchtlinge über Flüchtlinge strömen aus den chinesischen Stadtteilen ins Internationale Settlement, ihre kümmerliche Habe auf Rickschas gepackt. Das geht nun schon seit Tagen so . Es müssen hunderttausende sein. Die chinesischen Stadtteile sind ja so dicht bevölkert. Lastautos sind überhaupt nicht mehr zu haben. Das Volk liegt an den Straßenrändern. Unterkunft ist nicht mehr zu finden. Nackte Kinder, ein Bündel, ein oder zwei Hühner im Korb, das ist alles, was sie mitbringen konnten. Dazu regnet es etwas. Ein unermessliches Elend! Dazwischen schreien die chinesischen Zeitungsboys wieder ihre Extrablätter aus. Wieder ein neuer, unverbürgter Schwindel.

Im Büro ist alles beim Alten. Die chinesischen Angestellten wissen zum so und so vielten Male zu erzählen, das ist heute bestimmt losgehe . Das haben sie auch schon vor 2 Wochen gesagt. Abwarten! Bevor es nicht knallt, schießen sie nicht.

Morgen Abend will ich Hochzeit machen. Alles ist vorbereitet. Eigentlich etwas unruhig für diesen Plan. Ich rufe noch einmal auf der Reederei an, ob die „Gneisenau“, mit der das Mädchen kommt, rechtzeitig von Hongkong abgefahren ist. Jawohl, es stimmt alles. Dann können wir im Konsulat anrufen und den Trauungstermin endgültig festlegen. Dann ist alles in Ordnung und man braucht nur abzuwarten.

Post ist schon seit einiger Zeit nicht mehr gekommen. Wegen der Unruhen im Norden ist sie verspätet und die Chinesen denken anscheinend auch an andere Dinge als an Geschäfte. Kurz vor Mittag weiß jemand zu erzählen, dass sie schon angefangen hätten zu schießen, ich habe es aber noch nicht knallen hören. All dies Gerede ist Wasser auf die Mühle der Abergläubischen, der 13. und noch dazu ein Freitag, das kann ja gar nicht gut gehen. Nach dem Essen wieder in die Stadt. Der Strom der Flüchtlinge hat etwas abgenommen. Wo sie wohl alle bleiben sollen? Wahrscheinlich wird man sie nach dem Süden abschieben, sonst wird das Essen knapp .

Viel zu tun gibt es nicht. Ich habe alles aufgearbeitet, da wir doch am nächsten Montag unsere Hochzeitsreise antreten wollen. Noch einmal überlegen, ob auch nichts vergessen ist. Es ist schon 4 Uhr durch, und es scheint heute noch ruhig zu bleiben. Da, wumm! Jetzt hat es geknallt. Aufs Dach und nachsehen. Da, noch einmal! Sie scheinen ihre Grabenmörser und Minenwerfer auszuprobieren. In der Ferne sieht man deutlich die Einschläge, dicke Staubwolken.

Es brennt schon. In der Nähe der japanischen Kaserne in Hongkew (Hongkou) scheint es zu sein. Die Schwarzseher haben also doch recht behalten. Nach dem Abendbrot hörte man nichts mehr. Ich fahre zu Bekannten, die in einem Hochhaus wohnen auch von dort aus ist nichts zu sehen. Vielleicht haben sie es sich wieder überlegt in Erinnerung an 1932, wo beide Parteien eigentlich nur verloren haben. In der Nacht, gegen 3 Uhr geht es wieder los und dann rumst es in regelmäßigen Abständen.

Sonnabend, den 14. August

Die Reederei bestätigt morgens um 8 Uhr, dass die „Gneisenau“ rechtzeitig reinkomme. Man kann also den Anspielungen der anderen begegnen. Um 10 Uhr kommt einer, der ist ganz genau weiß, dass das Schiff nicht kommt, weil die Chinesen einen Luftangriff auf die Anlegeplätze angekündigt hätten. Dort liegt nämlich auch das japanische Flaggschiff. Luftangriff? Wäre ja etwas ganz Neues! Auf einen Teil des Settlements und vorher durch Radio angekündigt? Das ist doch wohl kaum möglich. Aber die japanischen Kriegsschiffe sind da. Sollten Sie sich es doch riskieren? Ich gehe zum Norddeutschen Lloyd. Dort versichert man mir gerade, dass von einem Luftangriff nichts bekannt sei, da geht auch schon die Hölle los. Tack, tack, tack … wumm, wumm … Dem Nord-Lloydmann bleibt der Mund offen. Schreiend rennen Chinesen vom Fluss weg und in die Häuser. Aber das ist doch mitten im Settlement. Anscheinend gerade über uns. Sind die denn wahnsinnig geworden? Tatsächlich haben also chinesische Flieger auf den japanischen Kreuzer und das Konsulat Bomben geworfen, allerdings ohne viel Schaden anzurichten. Aber immerhin … Die „Gneisenau“ fährt unter diesen Umständen direkt nach Japan weiter. Also alles absagen. Ob ich wohl mit einem anderen Dampfer hinterher fahren kann? Es sind noch zwei andere Dampfer fällig: ein Japaner und ein Amerikaner. Die japanische Reederei hat geschlossen, die Dollar-Linie will fahren. Also hier gebucht.

Über Mittag bleibt alles ruhig. Mit einem Bekannten gehe ich über den Bund. Die breite Straße ist gepackt voll mit Chinesen, die zu dem japanischen Konsulat herüber sehen. Kaum dass Autos durch könne. Ich muss beim deutschen Konsulat vorsprechen, zum Telegrafenamt unten im Cathaihotel und auf die „Gneisenau“ telegrafieren. „Wollen wir dann auf den Dachgarten vom Cathaihotel fahren? Man muss da eine ganz gute Übersicht haben.“

„Nein“, lieber in den deutschen Stadtclub, er ist genau so hoch und da kann ich telefonieren.“

Oben stehen alle auf dem Dach und beobachten. Man sieht in der Ferne Granateinschläge. Der Beobachtungsflieger der Japaner zieht seine Kreise. Plötzlich fangen die Japaner an zu schießen. Zuerst der Kreuzer mit seiner widerlich tackenden Luftabwehrkanone, dann weiter unten im Wangpoo (Huangpo), die 5 oder 6 Zerstörer. Wo halten sie denn hin? Ach so, ziemlich weit weg, drüben auf die Pootungseite (Pudong), auf 2 chinesische Flieger … man sieht die Rauchwölkchen der Explosion. Rums … die erste Bombe. Sie geht drüben ans andere Ufer, nicht weit neben einen der Japaner. Die nächste schlägt in Chapei (Zhabei) ein.

Die Japaner schießen nicht gut. Viel zu niedrig und zu kurz, aber über das Settlement und das ist gefährlicher. Wir haben genug gesehen. Ich will nach Hause und Koffer packen. Die Dollar-Linie will heute Abend anrufen. Besser, bereit sein, falls das Schiff früher fährt . Da … Es geht wieder los mit dem Geknalle. Verflucht noch mal, das ist ja fast über uns. Schnell hinter die Mauer ducken. Die verdammten Schrapnells kommen auch wieder herunter. Jetzt sieht man auch das Ziel: eine Staffel von 7 schweren chinesischen Bombenfliegern, sehr schnell in den niedrigen Taifunwolken, hält Kurs auf die japanischen Schiffe. Die Japaner scheinen besser zu zielen aus vorhin. 3 Punkte kommen herunter. Aber das ist doch zu früh! Mein Gott, der mit Menschen voll gepackte Bund! … Eine riesige Fontäne vor dem Customhouse, schwarz. Also in den Wangpoo (Huangpu) gegangen.

Den Chinesen auf dem Dach, die eben noch beim Erscheinen ihrer Flieger in die Hände geklatscht haben, ist der Spaß vergangen. Sie rennen. Noch 3 Bomben. Rum, Explosion, Rauchwolken, Papierfetzen dazwischen, mitten ins Chataihotel! Jetzt aber weg. Man sieht gerade noch das große Loch 3 Stockwerke unter den Dach. Was weiter geschieht, sieht man nicht mehr. Runter mit dem Fahrstuhl. Er geht sehr langsam. Wir laufen zum Auto. Die Straßen sind fast leer. Beim Einsteigen vor dem Büro ein Blick die Nanking Road hinunter. Unten dichte Qualmwolken, die Feuerwehr ist schon bei der Arbeit. Gestartet und Gas, die Nanking Road hinauf, weg vom gefährlichen Bund. Jetzt scheint alles möglich. Da, ein leerer Autobus quer über die Straße, also links ab in Richtung French concession. Die Straßen füllen sich mit Fliehenden. Am besten fahren wir über die alte Tibet Road und dann in die Avenue Edward VII. Das sind breite Straßen.

Ich muss wahnsinnig aufpassen beim Fahren. Der Mitfahrer berichtet. Auf der Edward VII. brennt es, also versperrt. Schnell rechts am Racecourse entlang. Der Mitfahrer hat die Toten liegen gesehen. Es müssen Hunderte gewesen sein. Anscheinend ist da eine Bombe zwischen die Autos und Massen von Chinesen gefahren. Allmählich wird die Gegend wieder ruhiger. Wir haben die gefährdete Zone hinter uns. Ein Auto mit blutbespritzten Männern überholt uns noch.

Zu Hause trinke ich erst einmal ein großes Glas Gin und erhole mich. Das Radio bringt bald die neuesten Nachrichten. Vor dem Catheihotel 150 Tote, auf der Avenue Edward VII. etwa 500, so schätzt man. Darunter auch Europäer. Am Abend wird von einem Hochhaus noch mal Ausschau gehalten. In der Ferne brennen mit riesiger Rauchwolke anscheinend die Benzintanks der Shellkompagnie. Auch in Chapei (Zhabei) ein großes Feuer in der Nähe der japanischen Kaserne.

Sonntag, den 15. August

Heute fängt also mein Urlaub an . Die Dollar-Linie sagt am Telefon, dass der „Präsident Taft“ wahrscheinlich fahre und vertröstet mich von Stunde zu Stunde . Dauernde Explosionen in der Ferne machen die Angelegenheit zweifelhaft. Das Telefon funktioniert nicht ordentlich. Es dauert ewig, bis man Anschluss bekommt. Ich fahre daher in die Stadt. Auf der Edward VII ist ein großer Bombentrichter. Die Trümmer von vielleicht 20 Automobilen stehen herum, die gerade an der Straßenkreuzung vor dem roten Licht gewartet haben. Die Häuserfronten sind arg mitgenommen, und man holt anscheinend noch immer Tote heraus. Auch am Cathay- und Palace-Hotel , die ja eine Bombe abbekommen haben, ist man noch beschäftigt. Auf dem Konsulat bekomme ich meine Papiere und überall gute Wünsche für die noch immer zweifelhafte Abfahrt. Alle Deutschen haben sich auf dem Konsulat zu melden und werden für den Fall der Not eingeteilt. Ebenso die Autobesitzer. Mittags wird ein Teil des geplanten Hochzeitsessen vertilgt. Am Nachmittag geht es noch mal in die Stadt zur Dollar-Linie. Sie gibt an, das wahrscheinlich am nächsten Morgen eine Fähre nach Woosung (Wusong) hinaus fahre, wo der „Präsident Taft“ ankere, vorausgesetzt, dass über Nacht nichts passiere. Dabei knattert schon wieder das verdammte Luftabwehrgeschütz der Japaner. Unterwegs am Racecourse komme ich an einer Reihe von etwa hundert offenen Särgen vorbei, in jedem ein Chinese, die von den Angehörigen abgeholt werden sollen.

Gegen Abend sagt der Rundfunk, das Nanking (Nanjing) Hangchow (Hangzhou) und Nangchang (Nanchang) von Japanern bombardiert worden seien. Außerdem wollen die Chinesen mit Hilfe von neuen Truppen die Japaner endgültig am Wangpoo (Huangpu) vertreiben . Auch die Japaner bekommen Verstärkung. Nette Aussichten für den nächsten Tag! Es kommen immer mehr beunruhigende Nachrichten. Schließlich komme ich mit Bekannten überein, schon heute Abend mit einem japanischen Dampfer abzufahren obgleich die Idee nicht sehr sympathisch ist. Aber es glückt nicht, da der Dampfer nicht reinkommt und um 10 Uhr jeder wegen des Belagerungszustandes zu Hause sein muss. Also gehen wir schlafen und hoffen , dass es am nächsten Morgen, wie angekündigt, losgeht.

Montag, den 16. August

Ich bin von mehreren Bombenexplosionen und Fliegergesurr aufgewacht. Um 7 Uhr fahren wir 3 Urlauber – außer mir noch ein Ehepaar – zum Bund, zum Reedereibüro. Dort heißt es: „Ja wir fahren scharf 8 Uhr.“ Also weiter und auf die Fähre. Es waren verhältnismäßig wenig Leute. Alles ist nervös und sieht zum Himmel. In der Ferne brummeln die Geschütze . Es schlägt 8 Uhr. „Warum fahren wir nicht?“ Amerikanische Seeleute sollen mitgenommen werden. Da geht es auch schon wieder los. Chinesische Flieger werden beschossen. Ziemlich weit ab. Alles drängt sich unter das Verdeck. Klink … wie ein Schlag auf Eisen. Da liegt auch der Attentäter. Ein ziemlich großes Geschoss, etwa einen Meter neben mir, mit verbogener Spitze, hat das Deck durchschlagen, eine Beule in die Eichenwand gehauen und ist auf dem Boden liegengeblieben. Schon 8 1/2 Uhr. Sind immer noch da. Dafür arbeiten schon wieder Flugabwehrgeschütze. Endlich, 8 3/4 Uhr kommen die Soldaten. „Alles in die Kabinen.“ Und es geht schon los, erst an dem japanischen Kreuzer vorbei, dann an einem Dutzend Zerstörer. Wenn jetzt nur keine Flieger kommen, dann sitzen wir mittendrin. Die sonst so lebhaften Lagerplätze sind verödet. Das Shanghai Elektrizitätswerk arbeitet noch. Dann an Point Island vorbei. In der Ferne sehen wir die Dächer von Civic Centre, Greater Shanghai, dazwischen Rauchwolken von Granateinschlägen. Anscheinend stehen aber noch die meisten Gebäude. Chapei (Zhabei) Elektrizitätswerk hat ein Dutzend Granatanschläge im Kesselhaus. Da haben sich die Chinesen anfangs festgesetzt. Am ganzen Fluss immer wieder japanische Kriegsschiffe. Dann Woosung! In der Ferne der „Präsident Taft“. Beim Einschiffen setzen sich die nächsten japanischen Kanonenboote plötzlich in Bewegung und fangen an, landeinwärts zu schießen. Werden die Chinesen antworten? Es kommt nichts. Es knattert noch einmal wie von Luftabwehr, aber es ist nur die Winde, die das Gepäck an Bord hievt. Bald fährt das Schiff. Alles wird wieder ruhiger. Wir schicken noch ein Telegramm nach Shanghai. Dabei kommen wir uns vor wie Ausreisser vor. Und dann beginnt der Urlaub. Dass das Radio gerade von erneuten Bombenabwürfen auf die Wangpoo -Ufer erzählt, kurz nachdem wir dort vorbei gefahren sind ist nicht mehr für uns bestimmt.

Japanisches Flugblatt

Quellen: Wikipedia.org

Familienarchiv Grützmacher