Im alten China wurde großen Wert auf die Konstruktion des Daches gelegt. Die beiden Firstenden werden von einem Chiwen gehalten. Dieses Fabeltier soll ein Nachkomme des Drachen sein. Der Kopf sieht dem Drachen ähnlich, hat Hörner und hervorstehende Augen, der Schwanz gleicht dem eines Fisches. Es ist mit einem Schwert befestigt, damit es nicht wegfliegen kann. Die Legende sagt, dass es einen Brand bekämpfen kann, weil er große Wellen verursachen und Regengüsse entstehen lassen kann. Die Tonfigur ist aus einem Stück gearbeitet und gebrannt.
Auf allen vier Walmenden des Daches sind weitere Fabeltiere angebracht. Es gab eine Vorschrift über die Anzahl der Tiere. Ein Bürgerhaus durfte bis zu fünf Tiere besitzen, das Haus eines Mandarins sieben, das Haus eines Prinzen neun. Die höchste Zahl war elf, so viele Tiere durfte nur der Kaiserpalast haben. Doch selbst innerhalb des Palastes ist die Zahl der Fabeltiere unterschiedlich. Auch die Reihenfolge der Tiere spielt eine bestimmte Rolle und jedes dieser Tiere sollte einen Zweck erfüllen.
Quelle: 老裴
Am Walmende sitzt als erste Figur immer ein Reiter auf einem Hahn, den 仙人 Xian ren, auch „der Unsterbliche“ genannt. Noch darunter als Verlängerung des Tragbalkens, schaut der Kopf eines 套兽 Taoshou vom Dach.
„hängendes Beast“
Danach kommen bis zu zehn hockende Tiere:
Löwe 狮 steht für Tapferkeit und beschützt das Gebäude
Drache 龙 kontrolliert die See und den Regen
Phönix 凤 kontrolliert den Wind und die Luft
Himmelspferd 天马 steht für Glück und Harmonie
Seepferd 海马 schützt die Gebäude vor Wasser
Suan ni 狻猊 eines der neun Drachensöhne
Yayu 押鱼 schützt vor Wind und Sturm
Xiezhi 獬豸 steht für Gerechtigkeit
Douniu 斗牛 kämpft mit seinem Horn gegen Feinde
Hangshi 行什 Affe mit Flügeln, kann gut kämpfen
Das „hängende Beast“ Chuishou 垂兽 beendet stets die Reihe der hockenden Tiere, es ist etwas größer als die anderen Figuren, es soll das Dach stärken.
Dach in einem Konkubinengrab
Über den Hahn mit Reiter gibt es einige Legenden. Eine Überlieferung sagt, dass vor etwa zweitausend Jahren ein König namens Ming Wan in Gefahr geraten war und dass ein Vogel ihn rettete. Ein anderer Mythos erzählt, dass in der Han-Dynastie ein Prinz fliehen wollte, er wurde aber gefangen und zum Gespött der Leute musste er auf einem Hahn reiten.
Quelle: 墙根网