Chinesen nennen einen alten Baum, dessen Holz für Möbel verarbeitet wird, oft shen mu 神 木,Baum der Götter. Sie bewundern nicht nur das Alter des Holzes, sondern auch die Geschicklichkeit eines Handwerkers. Hartes Holz mit feiner Maserung wird vom Tischler bevorzugt. Oft sind es duftende Hölzer wie Sandelholz oder Kampfer.
Die verwendeten chinesischen Namen der Hölzer spiegeln nicht immer die tatsächliche Holzart wieder, denn für die Chinesen spielen die Farbe und der Duft des Holzes eine große Rolle und nicht der Name des Baumes. So finden wir seltsame Namen wie Hühnerflügelholz oder Mandarinentenholz. Diese Hölzer, die zur Familie der Ormosia gehören sind botanisch kaum identifizierbar, allein in China gibt es über 60 Sorten dieser Familie.
In allen Dynastien war Rosenholz besonders beliebt bei Tischlern. Der Name Rosenholz ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene tropische Holzarten, die eine rötliche Farbe und einen rosenähnlichen Duft haben. In China ist Rosenholz unter dem Namen hua li oder huang hua li bekannt. Es ist eines der wertvollsten Hölzer, in China wächst es vorwiegend auf der Insel Hainan 海南 (Dalbergia hainansensis). Heute dürfen die Möbel aus diesen Holz nicht mehr ausgeführt werden.
Zu beachten ist, dass die englische Bezeichnung rosewood nicht auf Rosenholz deutet, hier ist meist Palisander gemeint, auf chinesisch qiang wei mu 蔷薇木 oder Mahagoni 红木.
Wurzelholz 影木 ying mu stammt vielmals von den Wurzeln der Ulme oder des Nussbaumes. Eine besonders ästhetische Maserung erhält man, wenn die Baumstämme in Wurzelnähe längs gesägt werden. Sehr begehrt sind Wurzeln des 南木 nan mu Baumes, dessen große Wurzelstöcke oft miteinander verknotet sind und die Maserung der Wurzelscheiben manchmal ein Muster zeigen, das Weintrauben ähnelt.
Indisches Sandelholz 紫檀木 zǐ tán mù wird meist aus Indochina importiert. Es hat eine rötliche-schwarze Färbung.
Der Eisenbaum 铁力木 tiě lì mù ist das härteste und schwerste aller Harthölzer, die Bäume wachsen bis zu 30 Metern hoch und sie weisen oft einen Durchmesser von drei Metern auf.
Die wichtigsten Hölzer:
bǎi mù | 柏木 | Zypresse |
cōng mù | 枞木 | Tanne, Zeder |
hé tao mù | 核桃木 | Walnussholz |
hóng mù | 红木 | Mahagoni, wörtlich: rotes Holz |
huà mù | 桦木 | Birke |
huáng huā li | 黄花梨 | Rosenholz, Dalbergia |
jī chi mù | 鸡翅木 | Ormosia, wörtl: Hühnerflügelholz |
jǔ mù | 榉木 | Zelkova, südl. Ulme, Zürgelbaumart |
liǔ mù | 柳木 | Weide |
nán mù | 南木 | wörtlich: südliches Holz, phoebe nanmu |
sāng shù | 桑树 | Maulbeerbaum |
shān mù | 杉木 | Spießtanne |
sōng mù | 松木 | Kiefer |
suān zhī | 酸枝 | eine Jujubenart (Hartholz) |
tiě lì mù | 铁力木 | Eisenbaum , Mesua ferrea |
wū mù | 乌木 | Ebenholz |
wú tóng | 梧桐 | platanenblättrige Sterkulie |
xiàng mù | 橡木 | Kautschukbaum |
yáng mù | 杨木 | Pappel |
yín xìng mù | 银杏木 | Gingkobaum |
yóu mù | 柚木 | Teakholz |
yú mù | 榆木 | sibirische Ulme |
zhāng mù | 樟木 | Kampferholz |
zǐ tán mù | 紫檀木 | indisches Sandelholz, dalbergia nigra |
zuò mù | 柞木 | Eiche, Quercus dentata |
Aktuell werden antike Möbelstücke immer knapper. Wurden die Ausländer noch vor einigen Jahren von den Chinesen belächelt, gibt es zur zeit viele Sammler antiker Stücke auf dem Festland. Viele Antiquitäten machten den Weg über Macau 澳门 und Hongkong 香港 nach Übersee. In den letzten Jahren ist in der Guangdong Provinz in dem kleinen Dorf Guhe 古鹤 ein großer Antiquitätenmarkt entstanden.
Aber auch hier werden die echten Antiquitäten immer rarer. Die Händler verkaufen in den meisten Fällen neue Möbel nach altem Stil.
Viele Tischler verarbeiten jetzt altes Schiffsholz 老船木 lao chuan mu, es wird aus alten Fischerbooten gefertigt, die aus Laos, Vietnam und Kambodscha importiert werden.
Die Holzarten sind besonders schwarzes 酸枝 suan zhi (Jujube) oder 铁力木 tie li mu (Eisenholz), in seltenen Fällen auch 红橝 hong tan.