Heinrich Eilers wurde am 30. Juni 1872 in Großostin bei Jever geboren. Später zogen die Eltern in die Nähe von Wilhelmshaven. Weil es wenig Arbeit gab, wanderten in dieser Zeit viele junge Männer aus. In den 1890er Jahren ging Heinrichs Bruder nach Amerika. Heinrich folgte ihm kurze Zeit später, kam aber schon nach einigen Jahren zurück, weil er sich in der neuen Welt nicht wohl fühlte. Aber die Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt sahen nicht rosig aus.
1897 erfuhr er in Wilhelmshaven, dass Arbeitskräfte für den Ausbau der neuen Kolonie Tsingtau gesucht wurden. Heinrich Eilers sah die Gelegenheit, in einem Beruf zu arbeiten, der ihm Spaß machte.
Er verpflichtete sich für drei Jahre, ab1899 arbeitete er im Bauamt Tsingtau am kleien Hafen. Im ersten deutschsprachigen Adressbuch von Tsingtau im Jahr 1901 wurde er als Bauschreiber Henry Eilers geführt. Es wurde keine genaue Adresse angegeben. Das Jahr darauf war die Anschrift Bauhof „Tapautau“.
1902 kehrte er nach Norddeutschland zurück und heiratete ein Jahr später Gesine Elisabeth Carstens aus Etzel bei Friedeburg. 1904 wurde die Tochter Margarethe Dorothee und 1906 die zweite Tochter Anneliese geboren.

Während dieser Zeit arbeitete Heinrich Eilers bei verschiedenen Firmen als Kaufmann. Doch im Jahr 1907 ergriff er erneut die Chance, im fernen China zu arbeiten und verpflichtete sich wiederum für drei Jahre als Bauschreiber.
Seine Frau fuhr mit den beiden Mädchen auf dem Schiff „Roon“ von Bremen aus über Amsterdam nach China. Am 27. April 1907 schrieb Gesine (genannt Lissi) aus Antwerpen an ihre Eltern, dass sie schlechtes Wetter hätten und alle seekrank wären. Und sie beklagte sich, dass es anstrengend mit zwei kleinen Kindern an Bord sei. Heinrich hatte diese Passage ausgewählt, weil es billiger war als mit „seinem“ Schiff.
Das Geld für die Reise hatte er sich wahrscheinlich geliehen, denn aus Qingdao schrieb Heinrich an seinen Vater: „Ich habe dir Geld angewiesen, auch an den Onkel.“
Heinrich Eilers arbeitete wieder als Bauschreiber in der Bauabteilung Nr. III. Sein Büro befand sich im ersten Stock des rechten Flügels des Gouvernementsgebäude.

Der Hochbaudirektor Karl Strasser war zu jener Zeit für den Bau der evangelischen Kirche verantwortlich und Fotos beweisen, dass auch Heinrich Eilers bei diesem Bau beteiligt war. Vermutlich war er bei seinem ersten Auftrag von 1899 auch beim Bau der evangelischen Kapelle beteiligt.

Die Familie Eilers wohnte zuerst in der Friedrichstraße 269, zog aber schon ein Jahr später einen Häuserblock weiter in die Friedrichstraße 261.

Heinrich traf sich auch außerhalb seiner Arbeit mit den Kollegen, gemeinsam badeten sie im Meer oder machten Ausflüge in die Berge. Auch Lissi Eilers lebte sich schnell ein, sie freundete sich mit anderen deutschen Frauen an und besuchte Handarbeitsgruppen. An den Wochenenden machten die Familie Ausflüge mit Nachbarn und Freunden ins Laoshan-Gebirge.

1910 fuhr die vierköpfige Familie mit dem Zug über Sibirien zurück. Diese Zugfahrt hatte den Vorteil, dass sie preiswerter und schneller war als die Schiffspassage, und außerdem konnte die Familie noch etwas von den nordchinesischen Landschaften und den Weiten Russlands sehen.
Sie fuhren bis Berlin und hatten den Plan, in Oranienburg sesshaft zu werden. Doch dort fühlten sich Heinrich und Lissi Eilers nicht wohl und zogen schon nach einer kurzen Zeit zurück in die norddeutsche Heimat.

1911 bauten sie sich in Oldenburg am Vahlenhorst ein Haus. Zwei Jahre später 1913 wurde Sohn Heinz geboren; vermutlich wurde dieses Haus zu klein, denn schon 1914 wurde ein neues Haus an der Nadorster Chaussee errichtet.